Die Welt ging nicht unter. Der Geschmack dafür umso mehr.
Erinnerungen.
Wissen sie es noch? Am 21.12.2012 hätte die Welt untergehen sollen. Gott sei Dank kam es anders. Das jedoch war ja vorher nicht sicher und so feierten viele Menschen den bevorstehenden Untergang, einige mehr hatten einfach einen Anlass, ein ganz besonders Fest zu feiern.
Eine ehemalige Mitarbeiterin D. rief mich am 21. Dezember 2012 an. An diesem Tag endete nun der Maya Kalender und viele sprachen vom „Ende der Welt“. Wiener Freunde meiner Mitarbeiterin hatten zur Weinverkostung der Extra-Klasse eingeladen. Das heimliche Motto: „Wenn die Welt schon heute endet, dann wollen wir etwas Richtiges dazu trinken“.
Verkostet wurden dann ausschließlich Grand Cru Bordeaux Weine: Chateau Latour, Margaux, Palmer, Lafite und Petrus. D. rief während der Verkostung an um irritiert zu berichten. „Naja, die Weine sind schon OK......“ aber ich merkte sofort, das ganze große „Aha“-Erlebnis hatte sich trotz großer Weine offensichtlich nicht ereignet.
Einige Minuten nachdem sie aufgelegt hat, war mir plötzlich klar, welche Frage jetzt gestellt werden musste: „Sag mal, läuft da gerade Musik während der Verkostung?“ „Ja,“ sagte D., „wir hören amerikanische Weihnachtslieder, es ist ja bald Weihnachten.“
Jetzt war es ganz klar: „Jingle bells“ ist nicht gerade die Musik die ein Chateau Lafite unterstützt und ergänzt. Man glaubt es nicht, aber kurz vor dem Weltuntergang hat diese feiernde Gruppe vermutlich die einmalige und besonders edle Weinverkostung unbewusst mit der falschen Musik schlicht ruiniert.
Univ.Prof. Chia Chou
Achten sie einmal darauf: Wo wird mit der falschen Musik ansonsten leicht ein edler Wein fast ruiniert?